Wie gelingen gute Bilder mit Bridgekameras?

 

Erscheinungsdatum des Artikels 21.12.22

 

Zunächst etwas theoretisches Hintergrundwissen zu den Bridgekameras, dann komme ich auf drei wesentliche Merkmale dieser Kameras um dann die Frage zu klären wie man konkret gute Bilder fotografieren kann.

 

Sensor

Der Sensor ist das Herzstück einer jeden digitalen Kamera, weil er das analoge Licht auffängt und in digitale Signale umwandelt. Je kleiner der Sensor, desto weniger Licht kann umgewandelt werden. Weniger Licht bedeutet höhere Isowerte, die sich als Bildrauschen im Bild bemerkbar machen.

Bridgekameras haben kleine Sensoren, z. B. eine Panasonic FZ 2000 (Ein Zoll).

Eine Canon 90D im Vergleich dazu hat einen APSC Sensor. Hier sieht man die unterschiedlichen Sensorgrößen im Vergleich.

Blau = Vollformat, Grün = APSC, Lila = MFT, Grün = 1 Zoll, Orange = Handy

Nun solltest du verstehen, warum das Bildrauschen bei schwierigen Lichtverhältnissen anwesend ist und unterschiedlich stark ausfällt.

 

Autofokus

Wenn es schnell gehen muss, und bei der Wildlifefotografie muss es meistens schnell gehen, sind Bridgekameras je nach Preis mittlerweile flott unterwegs. Die FZ 2000 ist sowohl bei Tages- als auch bei Schummerlicht sehr schnell. Günstige Bridgekameras sind meist langsam, aber treffsicher.

Beispiel:

Du siehst ein Reh und möchtest es fotografieren. Du nimmst deine Bridgekamera und schießt eine kleine Serie von Bildern. Dabei kann es passieren, dass das erste Bild richtig fokussiert, das zweite, weil du minimal verwackelst reagiert der Autofokus und verschiebt die Schärfeebene und beim dritten Bild greift der Autofokus wieder und die Schärfe perfekt.

Das ist jetzt ein Beispiel, was natürlich auch anders laufen kann. Aber das Prinzip sollte verstanden werden.

Ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist die richtige Wahl der richtigen Belichtungs- oder Verschlusszeit. Bei unbewegten Motiven, z. B. stehendes Reh, kann man mit 1/125 bis 1/500 je nach Brennweite und ob mit/ohne Stativ fotografiert wird scharfe Bilder machen.

Hast du einen Bildstabilisator in der Kamera oder im Objektiv? Dann kannst du eine etwas längere Belichtungszeit nehmen, weil dieser die Verwacklungen deiner Hand mindert.

Bei sich bewegenden Tieren wähle ich eine Belichtungszeit von 1/2500. Das reicht für die meisten dynamischen Szenen aus.

 

Wie kann ich im Wald gute Bilder machen?

Zunächst einmal muss man unterscheiden, ob man in einem Wald ist, den man kennt oder ist das ein unbekanntes Terrain. Im ersten Falle kann man sich auf die Lauer legen und sich im Vorfeld überlegen was man wie fotografieren möchte. Das setzt genaue Recherche und gute Beobachtung voraus. Dabei ist es natürlich wichtig die Stelle mehrmals anzulaufen und zu warten. Man sieht vor Ort wie gute Bilder gemacht werden können.

Beispiel:

Du kennst eine kleine Waldlichtung, die immer wieder von Rehen aufgesucht wird. Du wirst dort öfter am Wegrand in der Deckung beobachten und dir die Uhrzeiten merken, wann die Rehe dort sind. Je nach Sonnenstand, suchst du dir einen geeigneten Platz an den Wegen. Tarnkleidung ist da eine sehr hilfreiche Sache. Damit kannst du dich fast unsichtbar machen. Langsame Bewegungen sind hier Pflicht. Auf diese Weise sollten dir gute Bilder gelingen, Geduld zahlt sich hier aus.

 

Fazit – Wie gelingen gute Bilder mit Bridgekameras?

Bei guten Wetterverhältnissen gelingen gute Bilder, die rauscharm sind und der Autofokus funktioniert normalerweise bei guten Lichtverhältnissen etwas besser als bei Schummerlicht. Wie schnell der Autofokus konkret ist, ist oft eine Preisfrage. Teure Bridgekameras wie dir FZ 2000 sind sehr schnell und treffsicher, günstige Modelle haben oft einen langsamen Autofokus.

Wenn man freigestellte Aufnahmen von Tieren aus der tiefen Perspektive beispielsweise machen möchte, sollte man sich eine vielversprechende Stelle suchen und über mehrere Tage oder Wochen beobachten und diese Stelle kennenlernen. Dann wird man in der Lage sein, zu beurteilen wie man zu den gewünschten Bildern kommt.

Möchtest du dynamische Szenen von sich bewegenden Tieren einfangen, benötigst du eine Verschlusszeit von 1/2500, um scharfe Bilder zu fotografieren. Ruhende Motive kannst du mit 1/125 bis 1/500 je nach Objektiv (mit oder ohne Bildstabilisator/Stativ) machen.

Ein genereller Tipp:

Professionelle Fotografien sehen anders aus als die von Hobbyfotografen, weil die Motive freigestellt sind. Da sind keine sich überkreuzende Zweige vor dem Motiv zu sehen. Wenn man jene Waldstelle kennenlernt, kann man genau solche Überlegungen in die Fotografie mit einbeziehen. Ich würde eine solche über Wochen beobachten und mir dann einen konkreten Plan erstellen wie ich meine Bilder mache. Ich würde schon vorab dort eine Stelle suchen, schon dort mich so positionieren als würde ich die Aufnahmen machen.

Wenn dann der Moment gekommen ist, kann ich die Aufnahmen so umsetzen wie ich sie haben möchte.

Genauere Fragen beantworte ich gerne per Messenger oder Anfrage!